Mehldorfer Flachverblender vs. „richtige“ Klinker

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M

MoritzVo

Hallo Zusammen,

ich bin neu im Forum und hoffe auf euer Wissen/eure Erfahrungen zurückgreifen zu können.

Wir sind kurz vor unserer finalen Entscheidung (nach acht Monaten Recherche, unzähligen Gesprächen und einigen vorliegenden Angeboten) einen Werkvertrag mit Heinz von Heiden oder Danwood zu unterschreiben.

Da beide als Fassade die Mehldorfer Flachverblender anbieten, würde ich mich über Erfahrungen bezüglich dieser freuen. Da wir von den Mehldorfer Flachverblender nicht zu 100% überzeugt sind, würde mich auch interessieren, ob jemand weiß, was man für den Quadratmeter „richtige“ Klinker (Lohn-und Materialkosten) ca. zahlt. Vielen Dank im Voraus
 
N

nordanney

Da wir von den Mehldorfer Flachverblender nicht zu 100% überzeugt sind, würde mich auch interessieren, ob jemand weiß, was man für den Quadratmeter „richtige“ Klinker (Lohn-und Materialkosten) ca. zahlt.
Das ist ein komplett anderer Wandaufbau. Da werden nicht nur die Klinker getauscht. Du brauchst also einen Alternativpreis zu einem anderen Wandaufbau (WDVS vs. zweischaliger Wandaufbau). Fürs Durchschnitthaus würde ich mal schätzen, dass das ein kleiner 5-stelliger Betrag wird (je nach Klinkerart und Fläche). Bieten das Deine Hausbauer überhaupt an?
 
11ant

11ant

einen Werkvertrag mit Danwood oder Heinz von Heiden zu unterschreiben.
Da beide als Fassade die Mehldorfer Flachverblender anbieten,
Du hast richtig erkannt, daß der Ort nicht mit Doppel-l gesprochen wird (allerdings wird er auch nicht mit Dehnungs-h geschrieben). Ebenfalls gut ist, daß Du bauweisenoffen bist und mit einem Holzer oder Steiner bauen würdest. Ob Du aus beiden Fraktionen gerade die geschickteste Wahl des Herzblattes getroffen hast, nun jein, da sehe ich eher ein Fragezeichen. Beide bieten nun also einen "Flachverblender" an. Ich habe noch nicht herausgefunden, weshalb der so heißt. Also ob der Name nur daher kommt, daß es ein besonders dünn geschnittenes Riemchen ist oder ob er sich speziell auf die besonders längliche Variante bezieht. So oder so ist es ein Riemchen, wird also flächig auf die Wand appliziert ...
Da wir von den Mehldorfer Flachverblender nicht zu 100% überzeugt sind, würde mich auch interessieren, ob jemand weiß, was man für den Quadratmeter „richtige“ Klinker (Lohn-und Materialkosten) ca. zahlt.
Das ist ein komplett anderer Wandaufbau. Da werden nicht nur die Klinker getauscht. Du brauchst also einen Alternativpreis zu einem anderen Wandaufbau (WDVS vs. zweischaliger Wandaufbau). Fürs Durchschnitthaus würde ich mal schätzen, dass das ein kleiner 5-stelliger Betrag wird (je nach Klinkerart und Fläche). Bieten das Deine Hausbauer überhaupt an?
... ein "richtiger" Klinker hingegen wird gemauert - wie der Name "Verblender" schon sagt, als separate Wandschale davorgestellt (und dabei in der konstruktiven Wand verankert). Das kann ein Steinaufsteiner auf der Baustelle "simultan" oder in einem separaten Arbeitsgang machen, ein seine Wandtafeln vorfertigender Holzer aber praktisch ausschließlich nachträglich nach dem Aufstellen der konstruktiven Wände (der leider jüngst von uns gegangene Anbieter Gussek Haus schimpft diese Zweischrittigkeit "Hybridwand"). Ich schließe mich den Zweifeln meines Vorredners also an, ob Dir diese Alternative überhaupt angeboten würde (und mahne Dich mit dem Stichwort "11ant Steinemantra", davon Abstand zu nehmen).

Was ist denn überhaupt das Motiv des Wunsches: gefällt Euch die Musterauswahl der Meldorfer nicht (ich würde schon beim Format nicht abzuweichen empfehlen), oder ist es die Fehlannahme einer geringeren Wertigkeit der Riemchen als "nicht-richtiger" Klinker ? - eine solche könnte ich klar verneinen. Das Material hat eine von der Frage in wie dünne Scheibchen man es schneidet völlig unabhängige Güte, witterungsfest usw. sind Riemchen und "richtige" Klinker prinzipiell identisch. Wesentlich hingegen ist die "Montagemethode", nämlich daß der "richtige" Klinker gemauert und dabei als reiner Läuferverband nur im Zusammenspiel mit der Verankerung stabil wird, während derselbe Klinker als Riemchen nicht auf der Lagerseite steht, sondern mit seinem Rücken als Klebeseite "gefliest" wird. Vereinfacht kann man quasi sagen, der "richtige" Klinker werde gemauert und das Riemchen gefliest.

Besser beraten bist Du als Bauherr nicht mit dem dickeren Material, sondern mit der von Deinem GU routinierter praktizierten Methode der Verarbeitung.

Lies´ dazu auch (extern, die Anführungszeichen mußt Du bei der Suche also mitnehmen) "Klinker: Riemchen oder Verblender?", und am besten auch gleich noch "Leichtbauwände in Massivhäusern?", denn diesbezüglich ist die populäre Fehlannahme "dieselbe in grün".
 
M

MoritzVo

Vielen Dank euch beiden für die hilfreichen Antworten!
@nordanney, das kann ich dir leider nicht sagen. Die Verkäuferin von Heinz von Heiden klärt es hoffentlich bis Anfang kommender Woche. Wir haben uns für deren monolithischen Wandaufbau entschieden, weiß aber nicht, ob das dafür ausschlaggebend ist. Bei Danwood haben wir noch nicht angefragt, da wir bei diesem Anbieter eher zur Holzfassade tendieren. Kostentechnisch wären wir mit ca. 30.000 Aufpreis für die Meldorfer (@11ant, danke für den Hinweis bzgl. der Schreibweise) dann wahrscheinlich gar nicht so viel günstiger als die „richtigen“ Klinker.
 
M

MoritzVo

@11ant, vielen Dank für die ausführliche Erklärung der Unterschiede! Unsere Motive zu Beginn hatte ich tatsächlich Bedenken bzgl. geringerer Wertigkeit und unechtem Look…diese sind inzwischen ausgeräumt. Wir hätten jedoch die Fensterbänke gerne verklinkert. Klinkerfassade ohne ebensolche Fensterbänke gefallen uns nicht wirklich und leider habe ich die Meldorfer bisher immer in Verbindung mit Alufensterbänken gesehen. Ob es da auch Alternativen gibt, erfahren wir hoffentlich ebenfalls am Montag.

Die Bauweise betreffend sind wir tatsächlich komplett offen. Vom Bauchgefühl eher Stein auf Stein, rational eher Holzständerbauweise wegen der KFW-Förderung (Programm 300), die wir dann hoffentlich bekommen (sollte es Danwood hinbekommen).
 
11ant

11ant

Die Bauweise betreffend sind wir tatsächlich komplett offen. Vom Bauchgefühl eher Stein auf Stein, rational eher Holzständerbauweise wegen der KFW-Förderung (Programm 300), die wir dann hoffentlich bekommen (sollte es Danwood hinbekommen).
KfW300 beinhaltet wohl den Standard EH40, das gibt steinern monolithisch ziemliche Burgmauern. Im Geiste des 11ant Steinemantras solltet Ihr nicht Versuchskaninchen dafür sein, daß ein Anbieter seinen Wandaufbau umbastelt (was die industriellen Holzer aber auch nicht tun). Vielleicht solltet Ihr mal hier diskutieren, wie gerade diese Kandidaten hier in die Auswahl geraten sind.
Wir haben uns für deren monolithischen Wandaufbau entschieden, weiß aber nicht, ob das dafür ausschlaggebend ist. Bei Danwood haben wir noch nicht angefragt, da wir bei diesem Anbieter eher zur Holzfassade tendieren. [ / ] Wir hätten jedoch die Fensterbänke gerne verklinkert. Klinkerfassade ohne ebensolche Fensterbänke gefallen uns nicht wirklich und leider habe ich die Meldorfer bisher immer in Verbindung mit Alufensterbänken gesehen.
Die Kombination Riemchenfassade mit Rollschichtfensterbänken sähe sicher verboten aus. Die Mehrheit der Riemchen wird ohne spezielle Eckstücke angeboten.
 
Zuletzt aktualisiert 02.02.2025
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